Die Küche für die Mietwohnung

Die Küche für die Mietwohnung:

Sicherlich stellt man sich irgendwann die Frage, was man eigentlich für die neue Küche ausgeben möchte. Dabei spielt natürlich eine große Rolle, ob es eine Küche für die eigenen vier Wände werden soll oder ob es “nur” um eine Mietwohnung geht, die mir nicht selber gehört. Meistens wird beim Eigentum deutlich mehr investiert und bei der Mietwohnung steht eine möglichst günstige Lösung im Fokus.

Heute ein paar Tipps zur günstigen Lösung für die Mietwohnung.

Zentrale Frage hier: wie bekomme ich was Gescheites ohne dafür gleich einen fünfstelligen Betrag investieren zu müssen. Hier sind einige Punkte, bei denen man wunderbar sparen kann ohne auf allzu viel verzichten zu müssen:

1. Korpusgröße: Viele Möbelhersteller bieten zwei Korpusgrößen an. Die Variante mit 72cm Korpushöhe ist meist die günstigere, bietet aber von der Verarbeitung her oftmals eine ähnliche Qualität. Sparpotenzial: ca. 10-15% vom Möbelpreis

2. Frontausführung: Es muss nicht immer die umlaufende lackierte Front sein. Inzwischen gibt es Fronten mit Lacklaminat, die fast den gleichen Glanzgrad erreichen wie eine voll lackierte Front. Das günstigste (und robustestes) sind natürlich nach wie vor Melaminharz-Fronten (Kunststoff). Fronten aus Glas, Echtholz oder ähnliches gehen deutlich ins Geld! Achtung auch bei Glasfenstern in den Fronten – die Kosten immer Aufpreis! Sparpotenzial: ca. 5-10% vom Möbelpreis (im Vergleich zur Volllackierung).

3. “Spezielle” Möbelteile: Hier könnt Ihr unter dem Beitrag kostenintensive/praktische Planungselemente etwas dazu nachlesen. Generell kann man aber sagen: Oberschränke die sich nach oben öffnen (manchmal “Falthub” o.ä. genannt) sind pro Schrank mal 200-300€ teurer… das rechnet sich schon bei einer ganzen Küche.”Le Mans”-Eckschrank, Karussell in der Ecke, viele Schubladen sind sehr teuer. (Einlegeböden und Türen sind günstiger!), (Griffleisten, die oben mit der Front verbunden sind und Stangengriffe sind ebenfalls teuer). Hier könnt Ihr generell mehr auf Einlegeböden gehen und beim Griff einen Standart-Griff wählen. Beachtet auch immer bitte, das offene Regale als Standardelement nicht günstiger sind, wie ein ganz normaler Schrank mit einer Türe. Sparpotenzial: Einiges…

4. Möbelhersteller: Die meisten Studios haben unterschiedliche Hersteller im Sortiment. Am besten Ihr sagt dem Berater gleich wohin die Reise preislich gehen soll, dann kann er euch den passenden Hersteller anbieten. Hier unbedingt klar sein, was das Budget für die Küche betrifft, sonst redet man schnell komplett aneinander vorbei! Sparpotenzial: Eure Nerven und die des Küchenberaters 😉

5. Arbeitsplatte: Stein und Massivholz sind natürlich schön, aber auch deutlich teuer als der Klassiker: Die Schichtstoffplatte. Gibts inzwischen in vielen tollen Farben und Dekoren, und kostet einen Bruchteil anderer Materialien. Sparpotenzial: ca. 50%-70% vom Arbeitsplatten-Preis (im Vergleich zu einem dunklen Granit).

6. Elektrogeräte/Zuebhör: Klar, tolle Marken in der Küche machen was her, müssen aber nicht immer sein. Wer hier ein paar Abstriche macht und sich damit anfreunden kann, dass der Backofen kein WLAN hat, der kann ordentlich sparen ;-). Konkret: Standmikrowelle statt Einbaumikro; freistehender Kühlschrank statt Einbaugerät (und ohne 0°-Zone); 60er statt 45er Spülmaschine (ja die großen sind oft günstiger!); günstige Edelstahl/Granit-Spüle, statt Keramik, normaler Mülleimer statt aufwendiges Mülltrennsystem. Den Backofen selber sauber machen, anstatt 300 Aufpreis für die Pyrolyse. Sparpotenzial: Einiges…

Solltet Ihr noch etwas mehr Unterstützung bei der Küchenplanung brauchen, so wird Euch mein eBook super weiterhelfen können. (Weiterleitung zum Beitrag direkt über das Bild)

Mit den richtigen Infos ist das Thema “Küche in der Mietwohnung” eigentlich gut & günstig realisierbar. Ich hoffe ich konnte Euch etwas weiterhelfen.

Ein weiterer Beitrag, wo es um die Küche für das Eigenheim geht, folgt in Kürze 🙂

Grüße,
Euer Marcel.

5 Kommentare zu “Die Küche für die Mietwohnung
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  1. Hallo Marcel, komme gerade völlig desillusioniert von einem Termin mit einem Küchenplaner eines großen Möbelhauses aus dem Münchner Umland zurück. Ausgeben wollten wir max. 6000 (Mietwohnung, wird ohne Küche vermietet), rausgegangen sind wir mit einem Vorschlag für fast 9000 (inkl. Lieferung und Montage). Die Geräte kosten 3500 (alles Siemens, und ja, auch Pyrolyse), aber damit habe ich fast weniger ein Problem, das haben wir gern hochwertiger, da wir viel kochen. Aber fast zwei Drittel des Preises nur für die Möbel? Leider bekommt man ja keine Auflistung, was was kostet und wo man sparen könnte. Es ist eh schon nur Preisklasse 1 (Eigenmarke, ist aber Nobilia) und normale Arbeitsplatte statt Granit. Was haben wir falsch gemacht? Hätte ich die Obergrenze niedriger setzen sollen?
    Liebe Grüße
    Susanne

  2. Lieber Marcel,

    ich stehe gerade am Anfang meiner Küchenplanung für eine Mietwohnung. Ich habe bisher die Marken Häcker classic, Häcker systemat und Nolte verglichen. Ich benötige eine Arbeitshöhe von ca. 85 cm. Der Korpus beider Häcker-Varianten betragen ja 72 cm, der Noltekorpus hat eine Höhe von 75 cm.
    Qualitativ habe ich den Eindruck, dass die Häcker Systemat die qualitativ hochwertigste Ausführung ist. Bei der Nolte hätte ich mehr Stauraum.

    Weiterhin stellt sich mir die Frage wie die 3 Varianten preislich liegen. Grundlage ist die Häcker-Front Loft arkticweiß (ich habe hierzu auch einen Kommentar in Deinem Beitrag Küchenfront matt-glanz geschrieben).

    Kannst Du mir einen Rat geben, für welchen Hersteller Du dich unter diesen Voraussetzungen entscheiden würdest? Das würde mir sehr helfen.

    Liebe Grüße
    Anja

    1. Ich habe dir mal beide Antworten in eine verpackt:

      Liebe Anja,

      besten Dank für deinen netten Kommentar. Die Häcker Systemat ist von den aufgelisteten Herstellern die hochwertigste. Classic ist aus dem gleichen Hause Häcker und ist ebenfalls sehr gut verarbeitet. Die LOFT ist die gleiche, wie in Häcker Systemat AV6000. Wir reden hier von einer voll lackierten Variante. Classic ist nur etwas einfacher verarbeitet, hat nur eine Farbe vom Innenleben und ist generell dadurch etwas kostengünstiger. Ich plane sehr gerne die classic, da Sie für den Geldbeutel angenehmer ist 😛 Beim Nolte ist dies die Soft Lack 76A Echtlack softmatt Arcticweiß softmatt. Beim Häcker läuft dieses Weiß unter Polarweiß.

      Natürlich gewinnst du beim Nolte knapp 3-4cm mehr Stauraum, aber bekommst da Probleme mit deiner Arbeitshöhe, wenn du nur auf 85-86cm kommen willst. DU benötigst ja noch Sockel und Arbeitsplatte. Bitte beachte, dass oftmals der Sockel 10cm betragen muss, damit überhaupt ein Geschirrspüler seinen Platz findet. Sehr wenige Modelle kommen mit einem 6cm Sockel aus.

      Hoffe das hilft dir schon mal 🙂 Ich würde hier mehr zur Classic-Variante tendieren.

      Liebe Grüße aus München,
      Marcel

  3. Hallo Marcel,

    wir planen auch gerade eine Küche für die Mietwohnung und sind dadurch auf deine Seite gestoßen. Vielen lieben Dank für die nützlichen Tipps! Wir hätten niemals gedacht, dass es soviel mehr kostet, wenn man sich Auszüge wünscht. Ruckzuck hatten wir in der Planung über 1000€ gespart. Vielen lieben Dank dafür!

    Grüße Bremen

    Angelika

    1. Hallo Angelika,

      freut mich, dass dir mein Beitrag zu der Küche in der Mietwohnung weitergeholfen hat. Ja, da hast du Recht… dies wird oft unterschätzt 🙂 Und in einer Mietwohnung gibt man sich auch mal mit einer normalen Türe zufrieden.

      Viele Grüße aus München
      Marcel